Indoor Klettern: Klettern und Bouldern in der Kletterhalle
Hier dreht sich alles um die faszinierende Welt des Kletterns. Egal, ob du ein Anfänger bist, der seine ersten Schritte an der Kletterwand macht, oder ein erfahrener Bergsteiger, der nach neuen Herausforderungen sucht – hier findest du hilfreiche Tipps, lehrreiche Anleitungen und inspirierende Erfahrungsberichte. Meine Beiträge decken eine breite Palette von Themen ab, darunter Sicherheitstechniken, die Auswahl der richtigen Ausrüstung und die psychologischen Aspekte des Kletterns. Tauche ein in die Gemeinschaft der Kletterbegeisterten und erreiche neue Höhen auf meiner Website.
Welche Kletterbereiche gibt es in der Halle?
Die Halle bietet prinzipiell drei verschiedene Kletterbereiche an, die sich durch den Schwierigkeitsgrad, die Höhe und die Art der Ausführung unterscheiden.
Toprope Bereich
Dieser Bereich richtet sich an Einsteiger, die in im Toprope Bereich zunächst risikoarm klettern. Die Halle bietet meistens recht viele Toprope-Routen an. Das Grundprinzip: Beim Toprope reichen die Enden der beiden Seile bis zum Boden. Ein Partner sichert die kletternde Person vom Boden aus. Der Sichernde zieht das Seil ein, der Partner klettert währenddessen in die Höhe. Das hat den großen Vorteil, dass sich die kletternde Person jederzeit ohne große Fallhöhe ins Seil hängen kann. Das wäre bei Erschöpfung oder Unsicherheit ratsam. Der Sicherungspartner lässt dann den Kletterer wieder langsam auf den Boden herunter. Es ist auch möglich, dass ein erfahrener Kletterer den sicheren Vorstieg übernimmt und dabei das Seil im Umlenker in beide Karabiner einhängt und anschließend einen Einsteiger sichert.
Vorstiegsbereich Indoor
Beim Klettern im Vorstieg hängt der Kletterer das Seil in die Zwischensicherungen, die sogenannten Expressschlingen ein. Dieser Vorgang wird bis an das Ende der Kletterroute wiederholt. Die Zwischensicherungen sind fest in der Wand verankert. Die Kletterrouten werden von den Routensetzern in gewissen Abständen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden neu geschraubt. Dieses Indoor Klettern ähnelt schon sehr dem Klettern in der freien Natur.
Boulderbereich
Bouldern ist Hallenklettern in niedrigeren Höhen bis maximal 4,50 m. Laut Definition handelt es sich um „Klettern in Absprunghöhe“. Unten liegen weiche Matten. Diese intuitivste Form des Indoor Kletterns verlangt fast keine Ausrüstung und auch kaum Vorwissen über Sicherungstechniken. Es sind Kletterschuhe erforderlich, damit kann dann jede Person einfach nach oben klettern. Eine Seilsicherung gibt es im Boulderbereich nicht. Wer nicht unbedingt von 4,50 m Höhe auf die Matte fallen will, klettert nur bis zu der Höhe, die gerade noch vertretbar erscheint. Boulderrouten beginnen oft im Sitzen. Sie enden stehend im Top. Wenn oben kein Ausstieg möglich ist, gilt der Boulder mit dem letzten Griff, dem sogenannten „Top-Griff“, als bewältigt. Das Wort Boulder bedeutet Felsblock und deutet darauf hin, dass die Technik auch in der Natur an kleineren Felsen trainiert werden kann.
Für mehr Infos über das Bouldern schau einfach auf die Seite Was ist Bouldern
Was braucht man zum Indoor Klettern?
Je nach Art des Kletterns – am Seil oder per Bouldern – unterscheidet sich die Ausrüstung ein wenig.
Kletterausrüstung Halle
Mit der nachfolgenden Packliste sind alle Arten von Klettern in der Halle möglich:
- Kletterschuhe
- Klettergurt (am Körper zu tragen)
- dynamisches Kletterseil mit mindestens 40 m Länge, besser sind 50 Meter
- Sicherungsgerät (Tube oder Halbautomatik)
- Karabiner
- Chalkbag und Chalk (Magnesiumcarbonat) für die Hände
Optionales Zubehör wäre:
- Sicherungsbrille, um Nackenschmerzen und Verspannungen vorzubeugen (sehr zu empfehlen)
- Kletterhose
- Seilsack
- Kletterrucksack
- Griffbürste für die Reinigung der Klettergriffe
- Aufwärm- und Trainingsgeräte, ein Theraband um die Muskulatur von Armen und Schulter für die Belastung vorzubereiten ist sehr zu empfehlen
- Tape für den Fingerschutz
- Hautreparatur für die Behandlung von kleinen Verletzungen
- Gewichtsunterschiedausgleich für das Klettern mit einem schweren Partner, dazu empfehlen wir das OHM II von Edelrid
Neugierig auf mehr? Dann schau doch mal auf die Seite Was ist Klettern
Boulderausrüstung Halle
Beim Bouldern fallen die Seile und damit auch der Seilsack weg. Auch ein Kletterrucksack ist meistens nicht erforderlich. Diese drei Ausrüstungsgegenstände sind essenziell für die Boulderausrüstung in der Halle:
- Kletterschuhe
- Chalkbag
- Griffbürste
Kletterschuhe und Boulderschuhe unterscheiden sich nicht voneinander, auch wenn manche Anbieter gern spezielle Boulderschuhe vermarkten. Hier kommt es vor allem darauf an, welche Eigenschaften vom Schuh erwartet werden. Doch die Anforderungen sind dieselben. Die Schuhe lassen sich in den meisten Hallen auch ausleihen, was sich für den Einstieg empfiehlt.
Kleidung für die Kletterhalle
Bei der Kleidung für die Kletterhalle kommt es darauf an, dass sie oben relativ eng anliegt, die Hosen jedoch eine ausgezeichnete Beinfreiheit bieten. Am besten eignen sich Jogginghosen, sonstige elastische Hosen und Leggings. Sie können am Knöchel gern geschlossen sein, doch die Beine müssen sich in einem großen Radius bewegen können. Da Klettern anstrengend ist, genügt für den Oberkörper ein Top oder T-Shirt. Die Hallen sind mäßig beheizt, weshalb im Winter für die Pausen ruhig eine Jacke zum Überziehen dabei sein darf. Abzulegen sind unbedingt Uhren und Schmuck, darunter sogar der Ehering und sonstige Ringe an den Fingern. Sie könnten unschöne Unfälle verursachen.
Klettern mit Kinder Indoor
Auch die Kinder können in der Halle klettern, die für die jüngsten Gäste spezielle Routen ausweist. Diese sind farblich gekennzeichnet (siehe nächster Abschnitt). Klettern mit Kindern Indoor ist ausdrücklich zu empfehlen, denn es schult ihre Koordination, ihre Kraft, die Geschicklichkeit, den Mut und die realistische Einschätzung von Schwierigkeiten. Kinder klettern ohnehin überall hinauf. In der Halle findet das geplant, gesichert und unter Aufsicht und Anleitung statt. In Kletterhallen werden spezielle Kurse für Kinder angeboten, die eine sichere und spaßige Einführung in den Klettersport bieten. Diese Kurse werden von erfahrenen Trainern geleitet und sind auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern zugeschnitten. Die Kinder erlernen dabei grundlegende Klettertechniken, wie sie sich sicher am Seil bewegen und das Klettern genießen können. Durch Spiele und Übungen wird das Vertrauen gestärkt und die motorischen Fähigkeiten verbessert. Diese Kurse fördern nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die mentale Stärke und das Selbstbewusstsein. Wir empfehlen es daher sehr.
Kletterrouten Indoor haben Schwierigkeitsgrade, die für die freie Natur und die Halle gleichermaßen gelten. Allerdings sind die Anforderungen beim Indoor Klettern meist andere als am Felsen, deshalb können sich die Grade trotz gleicher Schwierigkeit unterschiedlich anfühlen. Die meisten Hallen bieten Routen zwischen 3 bis 10+ an. Den Schwierigkeitsgrad 3 bewältigen auch Einsteiger in der Regel mit wenig Mühe, während 10+ ein Schwierigkeitsgrad für erfahrene Kletterer ist. Die Schwierigkeitsgrade werden farblich gekennzeichnet. Unten am Einstieg steht zu jeder Farbe der Schwierigkeitsgrad auf einem Schild. Beim Bouldern zeigen unterschiedlichen Farben zusätzlich zunehmend schwerere Intervalle an. Die Routen werden von sehr erfahrenen Routensetzern festgelegt. Diese überlegen sich typische Kletterprobleme, wie sie in der freien Natur auftauchen. Dementsprechend schrauben sie dann die Klettergriffe in die Wand. Sie achten dabei vor allem darauf, die Route für fast jede Körpergröße kletterbar zu gestalten. Ausgenommen davon sind nur Routen für kleine Kinder.
Wie kann ich klettern lernen?
Die Halle eignet sich ideal, um das Klettern zu erlernen.
Allgemeines
Das Klettern kann jede Person fast unabhängig von ihrem Alter erlernen. Es ist aber eine gewisse Grundkondition erforderlich. Gesundheitliche Beeinträchtigungen wie extremes Übergewicht, mögliche Schwindelanfälle und Erkrankungen der Muskeln und Gelenke wären hinderlich und sollte vorher mit einem Arzt und anschließend mit dem Betreiber der Halle besprochen werden.
Klettern in der Halle für Anfänger
Für Anfänger bieten sehr viele Hallen Kurse für das Indoor Klettern an. Hierbei geht es maßgeblich um die Sicherheit. Inhalte sind unter anderem:
- Sicherungstechniken
- notwendige Knoten
- Umgang mit Zwischensicherungen
- Partnersicherung
- geeignete Bekleidung
- geeigneter Schwierigkeitsgrad für Einsteiger
- Bouldern und Klettern am Seil
- Kletterregeln
Wer am Seil klettern möchte, benötigt einen Partner. Idealerweise sind es immer dieselben Personen, weil man sich dann kennt, gemeinsam Vertrauen aufbaut und das Klettern gemeinsam erlernt. Die Partner haben außerdem idealerweise ein ähnliches Gewicht. Doch auch mit unterschiedlichem Körpergewicht ist eine Kletterpartnerschaft möglich – dazu gibt es den Gewichtsunterschiedausgleich. Hierfür eignet sich das OHM von Edelrid perfekt! Ehe- und Lebenspaare nutzen diesen gern, aber auch Eltern und Kinder. Einsteigern ist immer ein Sicherungsgerät zu empfehlen, dass bei einem Sturz das Seil automatisch bremst und schließlich blockiert. Bei den Karabinern nutzen Einsteiger am besten sogenannte Trilock-Verschlüsse mit Verdrehschutz. Sie bieten maximale Sicherheit. Nicht zuletzt verlangt das Klettern ein gewisses Aufwärmen, das durch Dehnübungen, aber auch einige leichte Boulder, oder leichte Kletterrouten erfolgen kann. Selbstverständlich starten Anfänger mit einfachen Routen, auf denen sie die Griffe und die Technik trainieren können. Das Klettern ist eine Sportart, die Zeit und Übung erfordert, um sie zu meistern. Aber mit viel Ausdauer und Hingabe werden sich Fortschritte einstellen, um das Klettern in vollen Zügen genießen zu können. Also, geduldig sein und dranbleiben!
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Kosten Kletterhalle
Es gibt Tages-, Monats-, Saison- und Jahreskarten oder auch Tickets für zehn bis elf Mal Klettern. Die Tageskarte für einen Erwachsenen kostet meistens rund 8 bis 15 €. Für Familien oder Mitglieder alpiner Vereine gibt es meist noch Ermäßigungen. Leihmaterial für Einsteiger ist günstig. Kletterschuhe und Kletterseil kosten oft 4 €, Sicherungsgeräte mit Karabiner 3 €, Klettergurte um 3 €.