Sicherungsbrillen beim Klettern

Sicherungsbrillen beim Klettern bietet dem Kletterer zwei wesentliche Vorteile.


Ursprünglich wurde diese Art von Sehhilfen für medizinische Zwecke angefertigt, um Augenfehlstellen mithilfe von Prismen zu korrigieren. Daher auch die ursprüngliche Bezeichnung „Prismenbrille“. Bald aber ließen sich auch Enthusiasten des Bergsports von den Brillen überzeugen und nutzten die optischen Korrekturen als „Kletterbrille“ oder „Sicherungsbrille“.

Was ist eine Sicherungsbrille?

Unter Sicherungsbrillen versteht der Kletterer Brillenfassungen mit darin eingearbeiteten Prismen. Durch die doppelte Spiegelung in einem Prisma wird der Blick in einem festlegbaren Winkel umgeleitet. Beim Klettern beträgt diese Ableitung 85 bis 90 Grad. Sicherungsbrillen werden sowohl beim Outdoor als auch beim Indoor Klettern eingesetzt.

Wie funktioniert eine Kletterbrille?

Die in die Brillenfassung eingelassenen Prismen lenken den Blick nach oben, und der Träger der Brille muss nicht stetig den Kopf verdrehen, wenn er einen Vorgang in der Höhe beobachten will. Bei unveränderter Kopfhaltung hat der Sichernde seinen Partner dank der Prismen trotzdem ständig im Blick. Mit einer derartigen Sehhilfe vermeidet er eine Überdehnung der Halswirbelsäule mit Kopfschmerzen als Folge.

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Bild 1, Bild 2 und Bild 3 Symbolfotos, Stimmungsfotos.

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Klettern mit Prismenbrille – was ist das?

Denn je länger sich der Kletterer in der Wand befindet, umso länger streckt der sichernde Partner seinen Nacken und umso mehr schmerzt die Nackenmuskulatur vom ständigen Aufwärtsschauen. Denn schließlich will er seinen Kletterpartner jederzeit im Blick behalten, um seiner Aufgabe gerecht zu werden. Häufig ergibt sich dann aber eine Überdehnung der Muskulatur im Nackenbereich, die seine Beweglichkeit einschränken und auch noch einige Zeit andauern kann. Mit der Sicherungsbrille kann der Sichernde den Kletterer ständig im Auge behalten, ohne den Kopf nach hinten neigen zu müssen. Dadurch bleibt die Aufmerksamkeit konstant auf den Kletterer gerichtet, was die Sicherheit enorm erhöht.




Wann sollte eine Sicherungsbrille verwendet werden?

Insgesamt macht die Sicherungsbrille beim Klettern das Sichern einfach entspannter und sicherer – ein praktisches Tool, das jeder Kletterer mal ausprobieren sollte! Eine Sicherungsbrille ist besonders in folgenden Situationen nützlich und empfehlenswert:

Wenn der Kletternde eine anspruchsvolle oder lange Route vor sich hat, wird der Sichernde für längere Zeit den Kletterer beobachten müssen. Die Brille verhindert dabei Ermüdung und Nackenschmerzen. Überhänge und steile Wände erfordern, dass der Sichernde konstant nach oben blickt, um den Kletternden gut zu sehen und schnell reagieren zu können. Die Sicherungsbrille sorgt hier für deutlich mehr Komfort.
Wer regelmäßig sichert oder im Training steht, kann durch die Brille Belastungen vermeiden und länger konzentriert bleiben. Für Kletterlehrerinnen oder Trainerinnen ist die Brille besonders hilfreich.
Anfänger, die oft den Sicherungsablauf üben, können von der Brille profitieren, da sie die Aufmerksamkeit fördert. Erfahrene Kletterer, die oft sichern, entlasten ihren Körper und erhöhen die Sicherheit.
Bei Routen, die spezielle Aufmerksamkeit fordern, sorgt die Sicherungsbrille für eine kontinuierliche Beobachtung des Kletterers, was die Reaktionsfähigkeit und Sicherheit verbessert.

Tipps zum Tragen der Sicherungsbrille

Im Folgenden ein paar Hinweise zur Benutzung einer Prismenbrille.

Der erste Eindruck

Zunächst erscheint das Tragen der Sicherungsbrille beim Klettern gewöhnungsbedürftig. Denn das Sichtfeld ist durch die Prismen eingeschränkt, und der Sichernde sollte deshalb zunächst die Umgebung erkunden und sich dabei ausreichend Zeit lassen für die Eingewöhnung.  Zuerst beginnt die Trainingseinheit mit der Position auf der Nasenspitze. Hat der Kletternde etwas an Höhe gewonnen, verschiebt er die Sicherungsbrille Richtung Nasenwurzel.
In jedem Fall empfiehlt es sich, schon vor der ersten Sicherung die Brille perfekt zu platzieren, auch wenn oft erst ab einer gewissen Höhe der Einsatz verlangt wird.

Pflege der Sicherungsbrille


Die Prismengläser gelten als überaus empfindlich. Ausschließlich das Mikrofasertuch findet Verwendung, wenn die Reinigung der Brille ansteht. Nach Gebrauch gehören die Augengläser unverzüglich in ein geeignetes Etui, um die Sicherungsbrille vor Kratzern und gröberen Schäden zu schützen.

Sicherungsbrillen für Brillenträger


Ein Brillenträger muss sich keine speziellen Prismen für eine Sicherungsbrille
anfertigen lassen, die seiner Sehkraft entsprechen. Meist besteht die
Möglichkeit, die Kletterbrille zusätzlich zur eigenen Sehhilfe zu verwenden.

Der interessierte Käufer einer Kletterbrille für Brillenträger
sollte allerdings eine nach Möglichkeit leichte Ausführungen von
Sicherungsbrillen zum Klettern auswählen, die sich als angenehm tragbar
erweisen und ihn kaum stören.

Außerdem ist zu beachten, dass beim Bergsport im Freien in der Mittagszeit die
Sonne zentral steht, und der Sicherer wird somit leicht geblendet. Im Handel
gibt es aber besondere Sonnenbrillen-Aufsätze, und die Kletterbrille kann dann
auch mittags bei einer Sicherung im Outdoor-Bereich verwendet werden.

Worauf sollte man beim Kauf einer Kletterbrille achten?

Wer sich eine Prismenbrille zum Klettern zulegen will, sollte sich nur mit einer guten Qualität zufrieden geben. Besonders den Eigenschaften Gewicht, passender Sitz, Qualität der Komponenten wird der Käufer seine Aufmerksamkeit widmen.

Der Blickwinkel: Die Sicherungsbrille auf einen ebenen Untergrund legen. Bei den einzelnen Modellen kann der Kunde verschiedene Winkel feststellen, in denen er aufwärts schaut. Bei einer ungünstigen Ableitung mit einem zu niedrigen Winkel ergeben sich doch wieder Überdehnungen im Nacken.

Das Gewicht: Die Prismen sorgen für ein gewisses Grundgewicht der Brille, was sich leider nicht vermeiden lässt. Das Eigengewicht einer Kletterbrille beträgt am besten unter 50 Gramm.

Die Brillenfassung: Eine gut gearbeitete Fassung bestimmt den Tragekomfort, wie bei einer herkömmlichen Sehhilfe, so auch bei einer Sicherungsbrille. Man denke an die manchmal nötigen Nasenpolster. Die verschiedenen Modelle weisen durchaus erhebliche Differenzen auf, auch in Bezug auf die verwendeten Materialien Kunststoff und Metall.

Die Prismen: Die Lichtempfindlichkeit sowie das Sichtfeld der Prismen sind wesentliche Kriterien für die Kaufentscheidung.

In einer guten Sicherungsbrille sind BK-7-Prismen aus Bor-Kronglas die beste Voraussetzung für eine optimale Abbildung. Ein breites Prisma sorgt für ein Panorama-Sichtfeld, die Linse besteht zu einhundert Prozent aus Mineralglas.

Tipp für Brillenträger: Das Kombinieren einer normalen Brille mit einer Sicherungsbrille ist nicht immer unproblematisch. Der Nutzer sollte Acht geben, dass die Sehbrille durch das zweite Gestell keine Kratzer davonträgt. Außerdem befindet sich die Kletterbrille etwas tiefer, wenn beide Brillen getragen werden.


Kosten Sicherungsbrille

Die Kosten für eine Sicherungsbrille zum Klettern können je nach Marke und Modell stark variieren. Normalerweise liegen die Preise für qualitativ hochwertige Kletterbrillen zwichen 30 und 120 Euro.

Fazit: Warum sich eine Sicherungsbrille für Kletterer lohnt

Sicherungsbrillen beim Klettern sind ein kleines, aber unglaublich praktisches Tool, das das Sichern nicht nur bequemer, sondern auch sicherer macht. Sie entlastet die Nackenmuskulatur, fördert die Konzentration und erlaubt dem Sichernden, den Kletternden durchgehend im Blick zu behalten – und das alles ohne unangenehmes Kopf-in-den-Nacken-Legen. Besonders bei langen Routen, Überhängen oder regelmäßigem Sichern hilft die Brille, körperliche Belastungen zu reduzieren und die Aufmerksamkeit hochzuhalten. Für Anfänger und erfahrene Kletterer gleichermaßen ist die Sicherungsbrilleeine sinnvolle Ergänzung der Ausrüstung, die Komfort und Sicherheit beim Klettern deutlich steigert.

Ratgeber Kletterseil