Bouldern erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Um sich vor möglichen Stürzen zu schützen, ist es jedoch unverzichtbar, ein gute Crashpads und Bouldermatten zu benutzen. Was das genau ist, welche Arten es gibt und worauf beim Kauf eines Crashpads zu achten ist, verrät der vorliegende Beitrag.
1. Was ist ein Crashpad?
Ein Crashpad, auch Bouldermatte genannt, ist eine dicke und gepolsterte Matte, die beim Bouldern verwendet wird. Sie ähneln Turnmatten, wie sie in der Sportgymnastik zum Einsatz kommen. Bei einem Sturz schützt sie den Boulderer vor Verletzungen. Meist besteht eine solche Matte aus mehreren Schichten, die unterschiedliche Härtegrade aufweisen. Bouldern ohne ein Crashpad zu benutzen, ist keine gute Idee. Das gilt selbst für fortgeschrittene Boulderer.
2. Welche verschiedenen Crashpads gibt es?
- Große Crashpads
- Sitzstart Pads
- Highball Crashpads
Große Crashpads, Sitzstart Pads, Highball Crashpads – dies sind einige der gängigsten Crashpads. Alles in allem existiert jedoch eine enorme Vielfalt an Crashpads, so dass jeder eine passende Matte für sich finden wird.
Crashpads und Bouldermatten kommen oft im Taco– oder Burrito–Stil daher. Die Bezeichnungen beziehen sich auf den Aufbau der Crashpads, also entweder geknickt oder gefaltet. Auch nach der Größe lassen sich Bouldermatten voneinander unterscheiden. Ob sich ein großes oder kleines Crashpad besser eignet, hängt in erster Linie vom Einsatzzweck ab. Große Bouldermatten decken mehr Gefahrenstellen und eine größere Aufprallfläche ab. Sitzstart-Pads haben eine Höhe von lediglich fünf Zentimetern. Es handelt sich hierbei eher um Behelfspads als um Matten, die Stürze aus größeren Höhen abfedern könnten. Man kann mit ihnen aber Ecken auspolstern oder einen Sitzstart vereinfachen – daher auch der Name. Das erweist sich bei Felsblöcken als überaus nützlich, wenn zwischen Fels und Boden nur wenig Platz verbleibt. Auch zwischen dickeren Bouldermatten haben Sitzstart-Pads ihre Berechtigung. Das Highball Crashpad ist dagegen etwas für Boulder-Enthusiasten, da sie eine große Fläche aufweist und selbst Stürze aus größerer Höhe gut abfedert. Viele gute Bouldermatten warten mit zusätzlichen Komfortfunktionen auf. Das kann ein zusätzlich vorhandener Bauchgurt sein oder auch weitere Tragegriffe an den Seiten des Crashpads. Einige Hersteller integrieren zusätzlich Abstreifer, damit sich weniger schmutz ansammelt.
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3. Wie ist ein Crashpad aufgebaut?
Der Crashpad Aufbau einer guten Bouldermatte folgt oft einem bestimmten Muster und besteht aus insgesamt zwei oder drei Schichten: Die oberste Schicht besteht meist aus einem harten Schaumstoffmaterial. Dieses verteilt die Sturzenergie großflächig. Die zweite Schicht setzt sich in der Regel aus einem weicheren Material zusammen und dämpft den Aufprall optimal. Weist die Bouldermatte drei Lagen auf, fällt die dritte Schicht größtenteils wieder härter aus. Das soll den Durchschlag bis zum Boden verhindern. Der Härtegrad ist deshalb ein wichtiges Merkmal jeder guten Bouldermatte.
4. Taco & Burrito – was ist das genau?
Taco und Burrito sind zwei grundlegende Varianten von Crashpads
Taco und Burrito heißen zwei grundlegende Ausführungen von Crashpads. Das Crashpad Taco hat eine durchgehende Schaumstoffkonstruktion ohne Falz. Für den Transport der Matte wird diese in der Mitte einmal geknickt.
Ein Crashpad Burrito besteht demgegenüber aus mehreren Teilen, welche durch eine Hülle oder mehrere Reißverschlüsse miteinander verbunden sind. Auf diese Weise lassen sich Bouldermatten dieses Typs platzsparend zusammenfalten. Zugleich bildet die Falz eine Schwachstelle dieses Crashpads. Das liegt daran, dass die Füße an dieser Stelle einfacher umknicken können als bei einer Matte im Taco-Style. Dennoch tritt dieser Fall eher selten auf.
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. So hat der Taco-Typ eine durchgehende Schaumstoffpolsterung und es ist egal, auf welchen Teil der Bouldermatte man fällt. Beim Burrito-Typ ist die Falz eine der Schwachstellen, sollte man genau hier bei einem Sturz landen. Manche Modelle haben einige Modelle von Crashpads schräg geschnittene Blöcke aus Schaumstoff.
5. Wie werden Crashpads richtig eingesetzt?
Crashpads richtig einsetzen
Beim Bouldern kommt es wesentlich darauf an, die Crashpads richtig einzusetzen und auf dem Boden auszulegen. Das gestaltet sich nämlich manchmal schwieriger als gedacht. Denn es sollten sich keine Spalten zwischen den Bouldermatten bilden oder Absätze zwischen den Crashpads entstehen. Zunächst gilt es, den Sturzraum abzuschätzen, um diesen richtig auszulegen. Für die Landung sollte der Untergrund eben sein. Spalten und Absätze gilt es stets zu vermeiden. Dazu müssen die Crashpads nebeneinander liegen, möglichst aber nicht übereinander. Zur Abdeckung kleinerer Spalten eignen sich die oben erwähnten Sitzstart Pads oder Starterpads. Weiterhin ist es wichtig, die Crashpads auf die richtige Seite zu legen. In den meisten Fällen heißt die Devise, dass die dünne, harte und obere Schicht auch oben liegen sollte. Die dickere und weichere Schicht weist demnach in Richtung Boden. Findet das Bouldern draußen statt, müssen große Steine oder grobe Wurzeln stets gut abgedeckt werden. Die Falz des Crashpads sollte jedoch nicht genau auf einer solchen Unebenheit zum Liegen kommen.
6. Was kostet ein Crashpad & worauf ist beim Kauf zu achten?
Tipps zum Kauf einer richtigen Bouldermatte
Die Preise für Bouldermatten variieren erheblich – abhängig vom Material, der Größe und Form sowie sonstigen Features. Einfache Crashpads gibt es bereits ab 150 Euro, teurere Modelle können aber auch durchaus zwischen 300 und 500 Euro kosten. Große Matten mit einer Fläche von zwei Quadratmetern gibt es in Fachgeschäften ab etwa 350 Euro. eine günstige Bouldermatte gebraucht kaufen, stellt eine weitere Möglichkeit dar.
Beim Kauf einer Bouldermatte ist vor allem darauf zu achten, dass diese reißfest, pflegeleicht und stabil ist. Das Pad sollte gut dämpfen und im Zweifelsfall ein bisschen härter sein. Aber auch eine gute Transportfähigkeit zahlt sich auf jeden Fall aus. Große und dicke Crashpads schützen zwar besser, lassen sich aber unter Umständen viel schwerer zum benötigten Einsatzort bringen. Darüber hinaus zahlt es sich aus, wenn die Bouldermatte aus einem qualitativ hochwertigen Material gefertigt wurde. Bewährt hat sich seit vielen Jahren Nylon, da dieses zugleich abrieb- und reißfest ist. Jede Bouldermatte enthält überdies Schaumstoff.
Robustheit und Langlebigkeit stellen die beiden wichtigsten Faktoren beim Kauf einer Bouldermatte dar. Wer Traversen, also Quergänge, mag, ist mit einem kleineren Crashpadbesser bedient. Hierfür eignen sich auch mehrere kleine Crashpads, die miteinander verbunden sind. Je höher man beim Bouldern klettert, desto größer sollte auf das betreffende Crashpad ausfallen. Manchmal zahlt es sich aus, ein Crashpadumzukehren, zum Beispiel dann, wenn ein größerer Felsblock im Sturzraum liegt. Man löst also das Tragsystem ab. Oft hilft es auch, wenn ein Kletterpartner den anderen von unten her absichert, um die Bouldermatte im Fall eines Sturzes nicht versehentlich zu verfehlen. Was die Verschlüsse betrifft, hat im Endeffekt nur Metall wirklich Bestand. Plastikschnallen nutzen sich schnell ab und gelten als unsicher.
7. Wo kann man Crashpads kaufen?
Crashpads kannst du in verschiedenen Geschäften und Online-Shops kaufen.
Hier sind einige Optionen:
- Fachgeschäfte für Klettersport: Besuche lokale Outdoor- oder Klettergeschäfte. Diese Geschäfte haben oft eine gute Auswahl an Crashpads und du kannst sie vor Ort testen und dich beraten lassen
- Online-Shops: Es gibt zahlreiche Online-Shops, die Crashpads anbieten. Eine große Auswahl gibt es bei verticalextreme.de
- Hersteller-Websites: Viele Hersteller von Kletterausrüstung verkaufen ihre Produkte auch direkt über ihre eigenen Websites. Einige bekannte Marken sind Black Diamond, Petzl, Ocún und Edelrid
- Bouldermatte gebraucht kaufen: Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder Facebook Marketplace bieten manchmal gebrauchte Crashpads an. Achte darauf, den Zustand sorgfältig zu überprüfen, da die Sicherheit bei gebrauchten Pads nicht immer gewährleistet ist.
Vergleiche die Preise und achte auf Versandkosten, besonders bei größeren Gegenständen wie Crashpads.
8. Wie wird das Crashpad gereinigt?
Dein Crashpad ist schutzig?
Hier findest du eine ausführliche Anleitung für die Reinigung deines Crashpads.
Ein Crashpad sauber und in gutem Zustand zu halten, ist wichtig für seine Langlebigkeit und Funktionalität.
- Finde einen geeigneten Platz im Freien oder in einer gut belüfteten Umgebung, um das Crashpad zu reinigen.
- Besorge eine weiche Bürste, einen Staubsauger, milde Seife oder einen speziellen Outdoor-Reiniger, einen Schwamm oder ein weiches Tuch und einen Eimer mit Wasser.
- Entferne losen Schmutz, Staub und kleine Partikel mit einem Staubsauger. Gehe besonders auf die Ecken und Kanten ein.
- Verwende eine weiche Bürste, um festeren Schmutz und Schlamm von der Oberfläche zu entfernen.
- Mische milde Seife oder einen speziellen Outdoor-Reiniger mit warmem Wasser in einem Eimer.
- Tauche einen Schwamm oder ein weiches Tuch in die Seifenlösung und wringe es gut aus.
- Wische die Oberfläche des Crashpads gründlich ab. Achte darauf, die gesamte Fläche abzudecken und besonders verschmutzte Stellen intensiver zu reinigen.
- Für besonders hartnäckige Flecken kannst du die Bürste mit der Seifenlösung verwenden, aber sei vorsichtig, um das Material nicht zu beschädigen.
- Wische das Crashpad mit klarem Wasser ab, um alle Seifenreste zu entfernen. Verwende hierfür einen sauberen Schwamm oder ein Tuch.
- Lass das Crashpad vollständig an der Luft trocknen. Stelle sicher, dass es komplett trocken ist, bevor du es wieder verwendest oder verstaust, um Schimmelbildung zu vermeiden. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung über längere Zeit, da dies das Material schädigen kann.
- Lagere das Crashpad an einem sauberen, trockenen Ort, fern von direktem Sonnenlicht und Feuchtigkeit.
- Reinige das Crashpad regelmäßig, besonders nach intensiver Nutzung oder wenn es sichtbar verschmutzt ist.
- Kleine Risse oder Löcher sollten schnell repariert werden, um eine Verschlimmerung der Schäden zu verhindern. Verwende dafür spezielle Reparaturkits oder Klebeband.
Die Lebensdauer deines Crashpads verlängern
Durch regelmäßige Reinigung und Pflege kannst du die Lebensdauer deines Crashpads verlängern und seine Funktionalität aufrechterhalten.
9. Wie lange hält ein Crashpad?
Die Lebensdauer eines Crashpads hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Häufigkeit der Nutzung, der Pflege und den Bedingungen, unter denen es verwendet wird. Hier sind einige Richtlinien und Faktoren, die die Haltbarkeit eines Crashpads beeinflussen.
Bei durchschnittlicher Nutzung (mehrmals pro Monat) kann ein hochwertiges Crashpad etwa 3 bis 5 Jahre halten. Bei intensiver Nutzung (mehrmals pro Woche) kann die Lebensdauer auf etwa 2 bis 3 Jahre reduziert werden. Es gibt Faktoren, die die Lebensdauer beeinflussen. Hochwertige Crashpads aus robusten Materialien und guter Verarbeitung halten in der Regel länger. Je öfter du das Crashpad verwendest, desto schneller nutzt es sich ab. Eigentlich logisch. Auch der Einsatz unter extremen Bedingungen (wie scharfen Felsen, rauem Gelände oder nassem Wetter) kann die Lebensdauer erheblich verkürzen. Denke auch daran, dass du das Crashpad regelmäßig reinigst und richtig lagerst.
Wichtig ist auch, dass du auf die ersten Anzeichen von Verschleiß achtest. Wenn die Polsterung dünn oder weniger effektiv wird, ist dies ein Zeichen, dass das Crashpad ersetzt werden sollte. Sichtbare Beschädigungen der Oberfläche, die nicht repariert werden können, beeinträchtigen die Sicherheit. Wenn das Crashpad seine Form verliert und nicht mehr flach auf dem Boden liegt, kann dies die Dämpfungseigenschaften beeinträchtigen.
Tipps zur Verlängerung der Lebensdauer: Entferne Schmutz und Feuchtigkeit nach jeder Verwendung. Lagere das Crashpad trocken und geschützt vor direktem Sonnenlicht und extremen Temperaturen. Achte darauf, dass keine scharfen Felsen oder Äste das Crashpad beschädigen. Staple keine schweren Gegenstände auf dem Crashpad um die Polsterung nicht zu beschädigen. Vermeide das Springen auf einem bereits beanspruchten Pad.Durch die Beachtung dieser Tipps und eine sorgfältige Handhabung kann die Lebensdauer eines Crashpads maximiert werden. Wenn du merkst, dass das Crashpad seine Schutzeigenschaften verliert, ist es an der Zeit, es zu ersetzen, um weiterhin sicher bouldern zu können.
10. Hersteller von Crashpads
Diese Hersteller bieten eine Vielzahl von Optionen für unterschiedliche Bedürfnisse und Budgets, von preiswerten Einsteigermodellen bis hin zu hochwertigen, professionellen Lösungen.
Petzl, Edelrid, Black Diamond, Mammut, Ocun und Beal.
Fazit
Insbesondere beim Outdoor-Bouldern geht es nicht ohne ein gutes Crashpad. Selbst ein Sturz aus geringer Höhe führt ohne Bouldermatte mitunter zu schweren Verletzungen. Im Handel finden sich Bouldermatten in unterschiedlichen Größen, Farben und Ausführungen. Wichtig ist, dass das Crashpad zu den individuellen Ansprüchen und Einsatzgebieten passen sollte.